Highland Games

Baumstammwerfen

Gewichthochwurf

Hammerwerfen

Gewichtwerfen

Steinstoßen

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Scotisch Highland Games

Highland Games, auch bekannt als Highland Gatherings, erfreuen sich in ganz Deutschland wachsender Beliebtheit. Im Mittelpunkt stehen spektakuläre Wettkämpfe, die Kraft, Technik und Tradition vereinen. Neben dem sportlichen Kräftemessen gehören bei klassischen Highland Games auch Dudelsack- und Tanzwettbewerbe zum Programm.

Heavy Wettkämpfe

Die Heavy Events sind das Leistungssportsegment der Highland Games und zählen zu den ältesten Sportarten der Welt. Seit fast 1000 Jahren messen sich Athleten in diesen Disziplinen, die höchste Anforderungen an Kraft, Technik und Präzision stellen.

Teilnehmer treten in verschiedenen Alters-, Gewichts- und Leistungsklassen an, um sich in diesem archaischen Wettkampf zu beweisen. Die rohe, ursprüngliche Kraft dieser Disziplinen übt eine ganz besondere Faszination aus.

Leistungsklassen

  • Herren: Wer bei den B-Heavy starten will, muss sich erst über eine Qualifikationsnorm beweisen. Für den Aufstieg in die A-Heavy-Klasse gilt es, eine noch höhere Marke zu knacken.
  • Damen: Seit 2019 gibt es auch für Frauen eine Unterteilung in Leistungsklassen – ein Zeichen für die rasant wachsende Beteiligung weiblicher Athleten.
  • Open Heavy: Hier gibt es keine Qualifikationsnormen – jeder kann in einer offenen Gruppe antreten und sich mit den Besten messen.

Altersklassen

Wettkämpfe werden für alle Altersstufen angeboten, von Schülern, Jugendlichen und Junioren bis hin zu den Mastersklassen ab 40 Jahren aufwärts. Besonders in den Mastersklassen sind deutsche Athleten international stark vertreten.

2018 gingen gleich vier Weltmeistertitel nach Deutschland – je zwei an Damen und Herren.

Gewichtsklassen

Die Lightweightklasse geht bei Damen und Herren bis dorthin, wo man in den meisten anderen Sportarten wohl als Schwergewichtler gelten dürfte.
70,3 kg bei den Damen und 90,7 kg sind das Maximalgewicht.

Scottisch Hammerthrow (Hammerwerfen)

Der Scottish Hammer ist die ursprüngliche Form des olympischen Hammerwerfens. Im Gegensatz zur modernen Variante erfolgt der Wurf aus dem Stand, nicht aus der Drehung. Um für Stabilität zu sorgen, sind Hilfsmittel wie spezielle Hammerwurf-Schuhe im Regelwerk erlaubt.

Der Hammer selbst besteht aus einer Eisenkugel mit Rattanstiel – alternativ ist auch ein Kunststoff-Rohr zulässig. Seine maximale Länge beträgt 1,27 m.

  • Männer: 7,25 kg (leichter Hammer) & 10 kg (schwerer Hammer)
  • Frauen: 5,4 kg (leichter Hammer) & 7,25 kg (schwerer Hammer)

Jeder Athlet hat drei Versuche – der weiteste Wurf entscheidet über die Platzierung.

Weight for Distance (Gewichtwerfen)

Der Gewichtweitwurf (Weight for Distance) ist eine traditionelle schottische Disziplin und gehört zu den Königsdisziplinen der Heavy Events bei den Highland Games. Ziel ist es, das Gewicht aus dem Abwurfbereich so weit wie möglich zu schleudern.

Abwurfbereich: 2,06 m breit × 2,74 m lang
Gewichte:

  • Männer: 12,7 kg (leicht) & 25,4 kg (schwer)
  • Frauen: 6,35 kg (leicht) & 12,7 kg (schwer)

Das Wurfgerät besteht aus einer Eisenkugel, einer Kette und einem Handgriff und darf eine maximale Länge von 46,5 cm nicht überschreiten.

Technik & Regeln

  • Der Wurf erfolgt einarmig mit einer dynamischen Drehwurftechnik, die an das Diskuswerfen erinnert.
  • Der Athlet darf beim Abwurf den Begrenzungsbalken nicht übertreten.
  • Jeder Teilnehmer hat drei Versuche, der weiteste Wurf zählt.

Diese Disziplin kombiniert Schnellkraft, Präzision und perfekte Koordination – eine spektakuläre Herausforderung für echte Highland Warriors!

Putting the Stone (Steinstoßen)

Beim Steinstoßen gibt es zwei Varianten: die freie Technik (Open Stone Put) und den Standstoß (Braemar Stone Put). Der Open Stone Put ist die schottische Form des olympischen Kugelstoßens, jedoch mit einem Stein anstelle einer Eisenkugel. Das Mindestgewicht beträgt 7,25 kg für Männer und 3,6 kg für Frauen. Der Wurfbereich ist keine kreisförmige Stoßfläche, sondern eine 2,06 m breite und 2,29 m lange Box. Da verschiedene Techniken wie die Angleit- oder Drehstoßtechnik erlaubt sind, wird diese Disziplin auch als „Open“ bezeichnet. Jeder Athlet hat drei Versuche, wobei der weiteste Stoß zählt.

Der Braemar Stone Put geht auf die traditionsreichen Royal Braemar Highland Games zurück, die unter Schirmherrschaft der britischen Königsfamilie stehen. Hier wird der Stein ausschließlich aus dem Stand gestoßen – ein Anlauf ist nicht erlaubt. Die Steine sind schwerer als beim Open Stone Put und wiegen zwischen 10 kg und 12,7 kg. Auch hier haben die Athleten drei Versuche, bei denen rohe Kraft und Technik gefragt sind.

Wight over Bar (Gewichthochwerfen)

Der Gewichthochwurf gehört zu den spektakulärsten Heavy Events der Highland Games. Mit nur einer Hand muss das Gewicht über eine Messlatte befördert werden. Jeder Athlet bestimmt seine Einstiegshöhe selbst, in der Regel beginnt der Wettkampf bei 3,60 m für Männer und 3,00 m für Frauen. Die Latte wird pro Runde um 20 bis 30 cm angehoben.

Drei Fehlversuche in Folge bedeuten das Aus. Scheitern mehrere Athleten an derselben Höhe, entscheidet die geringere Anzahl an Fehlversuchen über die Platzierung.

In der A-Heavy-Klasse (erste Bundesliga) werfen Männer mit 25,4 kg und Frauen mit 12,7 kg. Bei Open Heavy- und Masters-Wettkämpfen wird ein 19-kg-Gewicht verwendet.

Das Wurfgerät besteht aus Metall mit einem runden Griff und darf eine Gesamtlänge von maximal 45,7 cm haben. Der Wurf beginnt mit einem einarmigen Schwung zwischen den Beinen, bevor das Gewicht mit voller Kraft nach oben geschleudert wird. Zweihändiges Schwingen und Drehtechniken sind nicht erlaubt.

Der Gewichthochwurf kombiniert explosive Kraft mit Präzision – eine Disziplin, die sowohl Athleten als auch Zuschauer in ihren Bann zieht!

Tossing the caber (Baumstammwerfen)

Der Caber Toss ist eine der ältesten und spektakulärsten Disziplinen der Highland Games. Seit Jahrhunderten messen sich schottische Athleten in dieser beeindruckenden Kraftprobe, bei der rohe Stärke und perfekte Technik gefragt sind.

Der Werfer hält den Baumstamm zunächst senkrecht vor dem Körper, hebt ihn dann an und nimmt Anlauf. Beim Wurf muss der Stamm überschlagen, sodass das ursprünglich obere Ende zuerst den Boden berührt. Durch das Drehmoment kippt der Stamm weiter – im Idealfall landet das untere Ende gerade nach vorne, in perfekter 12-Uhr-Position.

Es geht also nicht um Weite, sondern um Präzision! Kippt der Stamm zurück in Richtung des Werfers, wird stattdessen der Aufstellwinkel gewertet.

Die Stämme sind echte Giganten: 5–6 Meter lang, 30 bis 80 kg schwer. Ihre massive Größe erfordert nicht nur pure Kraft, sondern auch präzises Timing und außergewöhnliches Geschick. Nur wer beides vereint, kann beim Caber Toss glänzen!

Mehrkampf und Wertung

Der Wettkampf ist immer ein Mehrkampf und setzt sich aus fünf bis acht Einzeldisziplinen zusammen. Bei der 8er-Variante kommen im Hammerwurf, Gewichtwurf und Steinstoßen zusätzlich die schweren Geräte zum Einsatz, was den Wettkampf noch anspruchsvoller macht.

Die Punktevergabe ist simpel: Die Platzierung bestimmt die Punkte. Je nach Wertungssystem gewinnt entweder der Athlet mit den meisten oder wenigsten Punkten.

Am Ende zählt nicht nur pure Kraft, sondern auch Technik, Ausdauer und die Fähigkeit, in jeder Disziplin zu glänzen!

Team- Wettbewerb

Die Teamwettkämpfe sind die perfekte Einstiegsstufe in die Welt der Heavy Events und besonders im Breitensport verankert. In Teams von 4 bis 6 Sportlern treten die Teilnehmer gegeneinander an.

Um die körperlich anspruchsvollen Heavy Events zugänglicher zu machen, wurde um die Jahrtausendwende ein vereinfachtes Konzept entwickelt. Neben den klassischen Wurfdisziplinen beinhaltet es auch läuferische Teamwettbewerbe und Geschicklichkeitsübungen, die den Wettkampf vielseitiger gestalten.

Aktuell gibt es diese Wettbewerbe nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz, doch das Modell findet auch in Schottland großen Anklang – nicht zuletzt, weil es eine hervorragende Talentschmiede für den Nachwuchs im Heavy-Sport ist.

In Deutschland werden sogar nationale Meisterschaften im Teamwettkampf ausgetragen, doch der Großteil der Events bleibt breitensportorientiert und offen für alle, ähnlich wie Volksläufe.

Die Disziplinen variieren, doch einige Klassiker sind fast immer dabei: Steinstoßen, Gewichtsweitwurf, Gewichtshochwurf, Baumstammüberschlag und Caber Toss – perfekte Herausforderungen, um die Faszination der Heavy Events hautnah zu erleben!